We’ve updated our Terms of Use to reflect our new entity name and address. You can review the changes here.
We’ve updated our Terms of Use. You can review the changes here.

death to the kings

from discomfort zone by morgen/grauen

/
  • Streaming + Download

    Includes high-quality download in MP3, FLAC and more. Paying supporters also get unlimited streaming via the free Bandcamp app.
    Purchasable with gift card

      name your price

     

lyrics

the floggings of the slaves
the displacement of the poor
millions of deaths for the kings
the commands to praise the lords

all these years of oppression,
exploitation and command,
domination and death.
victimization and governance
accompanied by the persistent self-righteousness of the perpetrators
propagating myths to justify the terror and the misery
... nightmares without end

and one thing is and will be true forever

wo immer auch Macht sich ballt, wirft sie den Schatten
der Tyrannei und des Elends auf die ohnmächtig gemachten
die Zeiten der Herrschaft und der Tyrannei
des Tods und des Elends sind lange nicht vorbei

wherever there is injustice - tyrants shall live in fear

DEATH TO THE KINGS!
SYMPATHY FOR THE POOR!
for the victims and the weak.
death to the lords, the masters, to the slave-traders, to the oppressors, to the hangmen, to the rapers, to the castigators,
and DEATH TO THE GODS!

------------------------------------

---- deutsche Übersetzung ---

Das Auspeitschen der Sklaven. Die Vertreibung der Mittellosen. Millionen Tode für Könige. Die Gebote die Götter/Herren zu preisen. All diese Jahre der Unterdrückung, Ausbeutung und Herrschaft/Befehl. Beherrschung und Tod, Schikanierung und Regierungsgewalt. begleitet vom Selbstgerechtigkeit der Täter, die Mythen propagieren um den Schrecken zu rechtfertigen, und das Elend.
... Alpträume ohne Ende.
und eines ist und wird immer wahr sein:

wo immer auch Macht sich ballt, wirft sie den Schatten der Tyrannei und des Elends auf die ohnmächtig gemachten. Die Zeiten der Herrschaft und der Tyrannei, des Tods und des Elends sind lange nicht vorbei...
Wo immer auch Ungerechtigkeit herrscht sollten Tyrannen in Angst leben.
Tod den Königen, Empathie mit den Armen, mit den Opfern und den Schwachen! Tod den Herren, den Sklavenhändlern, den Unterdrückern, den Henkern, den Vergewaltigern, den Geißlern! ... und Tod den Göttern!

------------------------------------------------

--- Anmerkungen ---

Beeinflusst ist dieser Text vom Buch "Die vielköpfige Hydra: Die verborgene Geschichte des revolutionären Atlantiks" von Peter Linebaugh und Marcus Rediker. Original in Englisch erschienen unter "The Many-Headed Hydra: The Hidden History of the Revolutionary Atlantic".

Dieses Buch geht von folgender Feststellung aus: Was wir in Geschichtsbüchern lesen, ist die Geschichte von Erfolgen und Niederlagen von Herrschern. Von Lebensleistungen "wichtiger" Menschen. Wobei natürlich immer die Menschen als wichtig erachtet wurden, die Entscheidungen trafen. Was unsichtbar bleibt, ist die Erfahrungs- und Lebenswelt der abertausend Menschen, die all diese Erfolge und Niederlagen umsetzen mussten, die dabei die höchsten Kosten zahlen mussten, die Geschichten der Gefolgschaft, der Leibeigenen, der Sklaven, der Mittellosen, der "Geringen" - die Geschichte des größten Teils der Menschen. Weil das Dokumentieren in der Hand von privilegierten Menschen lag und oft auch mit einem Zweck diente (Selbstdarstellung, politische Agenda), wurden nur bestimmte Informationen als relevant erachtet und festgehalten. Und die Deutungshoheit über diese Dinge liegt deshalb in der Regel bei denjenigen, die Macht hatten.

Das prägt unser Geschichtsverständnis und lässt vieles, was an Unrecht passiert ist, irgendwie legitim erscheinen, oder auch notwendig und deshalb angemessen. Zum Beispiel werden die Schaffung von Imperien, das erfolgreiche Führen von Feldzügen, das Bauen lassen großer Bauwerke und Anlagen oft als kulturelle Errungenschaften bezeichnet. Und so betont positiv wie die Einflussnahme der Herrschenden wird negativ über die aufbegehrender Beherrschter geschrieben. "Wo rohe Kräfte sinnlos walten, da kann sich kein Gebild gestalten" ist im deutschsprachigen Raum zum geflügelten Wort geworden. Und auch darüber hinaus, zum Beispiel: Piraten werden mitunter als verrohte, grausame Menschen dargestellt. Dass Piratenschiffe in der Regel demokratischer geführt worden sind als reguläre Schiffe und dass hingegen auf regulären Schiffen dieser Zeit tödliche Gewaltexzesse der Obrigkeit gegen Untergebene an der Tagesordnung waren, scheint wenigen bewusst zu sein. Dass das Leben auf Piratenschiffen einer festgelegten Ordnung folgte, es dort schon ein frühes Sozialsystem gab, ist im Alltagswissen wenig repräsentiert.

Macht, vor allem systematische und geballte Macht, hat zu allen Zeiten unermessliches Leid verursacht. Die Leidtragenden haben sicher zu jeder Zeit "gewusst", dass ihr Elend nicht legitim oder angemessen ist, viele haben sich auch aufgelehnt - was mitunter natürlich nur selten annähernd objektiv dokumentiert worden ist. Linebaugh und Rediker versuchen so viel wie möglich Informationen zusammenzukratzen, die von Sklavenaufständen, Revolten, Desertationen und Meutereien künden und auf Motive und die Situation der betroffenen Handelnden zurückschließen lassen. Mindestens ist es eine Verharmlosung, wenn wir heute noch Herrscher lediglich selbstverständlich als historisch bedeutsame, beeinflussende Menschen besprechen und ihr Verbrecher-Dasein nicht benennen. Wir finden, das Leid der geknechteten Menschen sollte Beachtung finden und unser Ziel sollte sein, "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist." (Karl Marx).

Auch heute gibt es Menschenhandel, Sklaverei, das Elend von "Drittweltländern", despotische Regime, Warlords, Mafia-Systeme. Auf Facebook gibt es Sklavenmärkte, immer wieder tauchen Berichte auf von Menschen, die auf der Flucht sind und versklavt werden. Und die Akteure sind Verbrecher, die über Leichen gehen - das muss einfach so benannt werden. Die globale Verteilung von Gütern ist hochgradig ungerecht, nein, verbrecherisch. Diejenigen, die die wenigsten Möglichkeiten haben, sich zu wehren - das heißt die Schwächsten - werden immer wieder am brutalsten gequält - und in diesem Falle ist Tyrannenmord Notwehr, oder nicht? Und wir sollten uns fragen, inwieweit wir nicht verwickelt sind in diese Strukturen. Wir leben in einem Wirtschaftssystem, dass so gebaut ist, dass es regelrecht lohnenswert ist, also belohnt wird, mit Strukturen zu kooperieren, die unterdrückerische Zustände schaffen. Deutsche Unternehmen lassen in Billiglohnländern produzieren, in denen es keinen Arbeitsschutz, keine Gewerkschaften, Menschenrechte nur pro forma auf Papier, extralegale Morde, eine krasse Kluft zwischen arm und reich und viel Elend gibt. Das bedeutet, dass Morde indirekt in unserem Auftrag geschehen: Unternehmen, Wirtschaftswissenschaften, Neoliberale und selbsternannte Demokraten behaupten, es sei legitim, solche Situationen in Kauf zu nehmen, wenn die Nachfrage nach Produkten zu diesen Preisen besteht und wenn der Preiskampf mit anderen Unternehmen sie dazu "zwingt". Wer das hinterfragt, fällt schnell dem Verdacht anheim, linksextrem zu sein. Denn Kapitalismus zu hinterfragen und dessen Abschaffung zu fordern wird in der Regel von etablierten Politikern und WirtschaftsakteurInnen (also den Menschen mit der meisten Macht) als antidemokratisch diffamiert.

Wir sollten alle Macht-Ideologien bekämpfen, die uns erklären, dass es gut und wichtig sei, dass alles so organisiert ist, wie es organisiert ist. Deshalb: "Death to the gods!" Und wenn ein System rücksichtslose Ausbeutung, brutale Ohnmächtigmachung und perfide Grausamkeit gegenüber Menschen befördert, dann ist es halt auch egal, wenn man dieses System mit dem Verweis, es heiße "Demokratie" legitimiert - dann ist das System falsch.

Es bleibt dabei:
Keine Macht für Niemand!
Macht kaputt was euch kaputt macht!

credits

from discomfort zone, released November 24, 2023

license

tags

about

morgen/grauen Leipzig, Germany

drums: arvid
bass: jan
git: tim, nils
voc: tim, nils, jan

contact: jan.sobe@t-online.de

contact / help

Contact morgen/grauen

Streaming and
Download help

Report this track or account

If you like morgen/grauen, you may also like: